Nickel ist bei Erwachsenen und Kindern in Deutschland das häufigste bekannte Kontaktallergen (1). Um ein weiteres Ansteigen von Nickelallergien zu verhindern, wurde in einer EU Richtlinie festgelegt, dass nickelhaltige Produkte mit vorübergehendem oder auch längerem Hautkontakt (z.B. Gürtelschnallen, Schmuck, Werkzeuge und Kinderspielzeuge) nur 0,5ug Nickel pro cm2 Haut abgeben dürfen. Diese Werte werden häufig nicht eingehalten. In einer dänischen Studie wurden bei mehr als 30% der 200 untersuchten Kinderspielzeuge nach nur 30 Sekunden dauerndem Kontakt Nickelkonzentrationen in der Haut gemessen, die über diesem Grenzwert lagen und damit bei Nickelallergikern bereits zu Symptomen führen können. (2) Auch eine schwedische Studie zeigte bei 44% der getesteten Gegenständen mit längerem Hautkontakt eine Nickelfreisetzung über dem zugelassenen Grenzwert. (3)
Doch auch andere Kontaktallergene sind häufig in Alltagsartikeln versteckt und gewinnen zunehmend an Bedeutung. So ist z.B. schon lange bekannt, dass Formaldehyd zu allergischen Kontaktsensibilisierungen führen kann, dennoch werden u.a. in Hautpflegeprodukten immer noch relativ häufig Konservierungsmittel eingesetzt, die Formaldehyd freisetzen. In einer schwedischen Untersuchung (4) wurde in 21% aller „leave-on“ und in 27% der „rinse-off“-Produkte Formaldehyd nachgewiesen. Besonders bedenklich dabei ist, dass in 65% der positiv getesteten „leave-on“-Produkte das nachgewiesene Formaldehyd nicht deklariert war.
Störungen der Barrierefunktion der Haut, etwa bei der Veranlagung zu Neurodermitis oder durch häufige Feuchtarbeit der Hände, begünstigen das Entstehen eines Kontaktekzems. Um sich davor zu schützen, sind daher konsequenter Hautschutz und -pflege mit geeigneten Produkten essentiell. Ist es bereits zu einer Kontaktsensibilisierung gekommen, sollte das bekannte Allergen konsequent gemieden werden. Dafür sind zuverlässige Volldeklarationen der Inhaltsstoffe unabdingbar.
(1) Kohli N, Neodorost S, J Am Awad Dermatol 2016; 75: 312-317, e311
(2) Overgaard LE et al., Contact Dermatitis 2016; 74: 380-381
(3) Ringborg E et al., Contact Dermatitis 2016; 75: 77-81
(4) Hauksson I et al., Contact Dermatitis 2016; 74: 145-151